Was genau bedeutet Interoperabilität für ein Unternehmen, und warum ist sie bei der Wahl eines Anbieters von elektronischen Rechnungsstellungsdiensten wichtig zu berücksichtigen? Phil Bailey, Interoperabilitätsmanager bei Pagero, erklärt, wie Interoperabilität Ihnen hilft, mit Ihren Geschäftspartnern in Verbindung zu treten, und welche Vorteile die Wahl eines offenen Geschäftsnetzwerks mit sich bringt.
Ein Überblick über die Interoperabilität
Interoperabilität ist eine wesentliche Voraussetzung für die Nutzung der Vorteile der elektronischen Rechnungsstellung, aber was genau bedeutet sie? Abgesehen davon, dass es sich um einen Zungenbrecher handelt, bezieht sich Interoperabilität auf die Fähigkeit verschiedener Systeme, Geräte, Anwendungen oder Produkte, sich zu verbinden und auf koordinierte Weise zu kommunizieren, ohne dass der Benutzer besondere Anstrengungen unternehmen muss. Dazu gehört die gemeinsame Nutzung von Informationen und Funktionen zwischen mehreren Systemen über Standardschnittstellen.
Der Begriff wird auch verwendet, wenn E-Invoicing-Dienstleister eine skalierbare Verbindung zwischen ihren Plattformen herstellen. Diese skalierbaren Verbindungen ermöglichen es den Dienstleistern, elektronische Geschäftsdokumente wie elektronische Bestellungen und elektronische Rechnungen zwischen ihren Netzwerken zum Nutzen ihrer Kunden auszutauschen. Interoperable Netzwerke ermöglichen die Kommunikation zwischen Systemen und Plattformen, die bisher nicht miteinander verbunden werden konnten.
Betrieb ohne Unterbrechung
Die Telekommunikation ist ein Beispiel für einen Industriezweig, der durch die Einführung der Interoperabilität für uns alle von Nutzen ist. Denken Sie an Ihr Telefon: Fragen Sie sich, ob Sie die Person am anderen Ende der Leitung erreichen werden? Unabhängig davon, welchen Anbieter Sie wählen, gehen Sie natürlich davon aus, dass Sie miteinander sprechen können.
Das war nicht immer ganz so einfach. In der Vergangenheit versuchten die Betreiber, die Kunden auf ihre Dienste zu beschränken, indem sie für Anrufe außerhalb eines bestimmten Netzes Gebühren erhoben. Bald wurde klar, dass jedes Netz nahtlos miteinander kommunizieren muss, wenn die Branche in die Zukunft gehen will, ohne auseinanderzufallen. So wurde ein interoperables Telekommunikationsnetz geschaffen.
“Wir müssen Barrieren abbauen, eine gemeinsame Basis finden und eine Standardisierung für Interoperabilität schaffen.”
In unserer Branche ist die Interoperabilität eine relativ neue Idee. Wir nähern uns jedoch rasch demselben Wendepunkt wie der Telekommunikationssektor. Wir müssen in der Lage sein, mit minimalen Hindernissen reibungslos zusammenzuarbeiten. Dazu müssen wir Barrieren abbauen, Gemeinsamkeiten finden und eine Standardisierung für die Interoperabilität schaffen.
Die Anwendung offener, hochgradig skalierbarer und standardisierter Konnektivität zwischen Dienstanbietern eröffnet allen Unternehmen und ihrem gesamten Ökosystem von Handelspartnern leistungsstarke Möglichkeiten - ganz gleich, wo auf der Welt sie tätig sind. Diese Philosophie geht über die traditionelle Punkt-zu-Punkt-Konnektivität (EDI) hinaus und führt in die moderne Welt der schnellen, skalierbaren und zuverlässigen Konnektivität.
Offen oder geschlossen, das ist die Frage
Wie in so vielen anderen Bereichen unserer Branche gibt es auch bei der elektronischen Rechnungsstellung eine Debatte über offene und geschlossene oder proprietäre Systeme
Geschlossene oder proprietäre Dokumentenaustauschnetze sind häufig in Ländern, Regionen oder bestimmten Branchen zu finden, die isolierte Gemeinschaften bedienen. Folglich tendiert jede Gemeinschaft dazu, separate Systeme und Standards zu verwenden. Diese isolierten Gemeinschaften machen es für Handelspartner außerhalb der Gemeinschaft kompliziert und schwierig, eine Verbindung herzustellen. Diese traditionell geschlossenen Technologien werden durch den Bedarf an modernen, offenen und vernetzten Technologielösungen in Frage gestellt. Dies gilt insbesondere für die von den Regierungen vorangetriebene Digitalisierung von Rechnungs- und Steuerströmen sowie für die zunehmende Forderung multinationaler Unternehmen nach einer konsolidierten Sicht auf ihre globalen Geschäftsabläufe.
Ein wirklich offenes Netz lässt sich nahtlos mit neuen Technologien und Lösungen integrieren, sobald diese auftauchen. Dies bietet Unternehmen den Vorteil, dass sie die volle Wahlfreiheit für ihre eigenen Abläufe haben, ohne sich darum kümmern zu müssen, welche Systeme oder Prozesse ihre Geschäftspartner verwenden.
Denken Sie noch einmal an die Wahl Ihres Mobiltelefons und Ihres Netzes - Sie treffen Ihre Wahl auf der Grundlage der Technologie, des Pakets und des persönlichen Nutzens für Sie. Die Konnektivität und Reichweite wird als Standard erwartet. Wir bei Pagero sind der Meinung, dass man dasselbe erwarten sollte, wenn es um die Wahl eines globalen E-Invoice- und Steuertechnologiepartners geht.
Gemeinsam für gemeinsame Standards arbeiten
Organisationen wie EESPA (European E-Invoicing Service Providers Association), OpenPeppol, TIEKE (Finnish Information Society Development Centre) und NEA (Electronic Business Network) setzen sich für die Standardisierung und Vereinfachung der elektronischen Rechnungsstellung zwischen Unternehmen, Institutionen und über Grenzen hinweg ein.
“Ein offenes System bietet Unternehmen ein Netzwerk, das über Ihren Dienstanbieter und Ihr Netzwerk hinausgeht.”
Die Angleichung der Standards für die Interoperabilität ist der Schlüssel zur Harmonisierung des elektronischen Dokumentenaustauschs. Die Schaffung dieser Standards hilft Unternehmen jeder Größe, ihre Geschäfte ungehindert abzuwickeln und gleichzeitig die lokalen Vorschriften einzuhalten, wobei der Schwerpunkt auf Wachstum und nicht auf technischen Details liegt.
Pagero glaubt an ein offenes Netzwerk
Pagero arbeitet mit anderen Plattformen, Dienstleistern und Branchenforen zusammen, um Offenheit und Interoperabilität zu fördern. Als aktiver Teilnehmer versteht Pagero den Markt sehr gut und ist führend darin, es für unsere Kunden einfacher zu machen, sich mit ihren Handelsgemeinschaften zu verbinden - ohne die Notwendigkeit einer traditionellen Punkt-zu-Punkt-Konnektivität.
Bei Pagero haben wir uns von Anfang an für eine offene Netzwerkkonnektivität eingesetzt. Wir haben Interoperabilitätsvereinbarungen mit einer großen Anzahl anderer Betreiber abgeschlossen. Wir suchen aktiv die Zusammenarbeit mit Dienstanbietern auf der ganzen Welt, um unsere Netzreichweite zum Nutzen aller unserer Kunden kontinuierlich zu erweitern.
Dabei geht es um mehr als nur die Konnektivität zwischen Plattformen. Wir sind der Meinung, dass Unternehmen von ihren Dienstanbietern verlangen sollten, dass sie eine moderne, skalierbare und standardisierte Konnektivität ermöglichen - ohne den traditionellen technischen Aufwand und die Kosten, die mit der Punkt-zu-Punkt-Konnektivität (EDI) verbunden sind.
Dieser Text wurde ursprünglich am 2. April 2020 veröffentlicht und zuletzt am 15. April 2024 aktualisiert.
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